Schlaues Stuttgart
Bildung als Basis für eine funktionierende Stadtgesellschaft im Wandel
Stuttgart ist eine Stadt mit sehr vielfältigen Bildungseinrichtungen. Der Beitrag der Stadt ist dabei der Bau und Betrieb der Schulgebäude, die Finanzierung der Sozialarbeit an Schulen, die VHS und einiges mehr. Die Bestellung von Lehrerinnen und Lehrern sowie die Inhalte des Lehrplans sind hingegen Aufgabe des Landes Baden-Württemberg. Unter Berücksichtigung dieser Aufgabenteilung müssen wir dafür sorgen, dass unsere Kinder die bestmöglichen Bildungschancen bekommen.
Grundsätzlich müssen alle unsere Schulen so ausgestattet werden, dass Digitalisierung gelebt werden kann. Die Lernmittelfreiheit muss so gestaltet werden, dass alle Schüler/-innen mit einem Laptop und anderen digitalen Hilfsmitteln arbeiten und lernen können.
Um die Stadt Stuttgart für jüngere Menschen insgesamt attraktiver zu machen, benötigen wir eine bessere Vernetzung von Schulen, Hochschulen und Wirtschaft. Die Förderung über alle Bildungsbereiche hinweg, insbesondere von Jugendlichen aus sozial schwächeren Familien, ist uns ein besonderes Anliegen.
Die Bedeutung der Berufsschulen muss besonders hervorgehoben und betont werden. Die duale Ausbildung im Handwerk wird angesichts der Herausforderungen, die das Ziel Klimaneutralität mit sich bringt, immer wichtiger. Es werden die Handwerksbetriebe sein, die mit ihren hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Klimaschutzmaßnahmen umsetzen. Dazu braucht es Programme und Kampagnen, die das Handwerk für junge Menschen so attraktiv machen, dass sie auch gerne einen Handwerksberuf erlernen wollen. In Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer sollte zum Beispiel ein Programm entwickelt werden, um ausbildungswillige Betriebe stärker zu unterstützen. Das könnten Begleitprogramme für Jugendliche oder auch Sprachkurse sein.
Im Bereich der Erwachsenenbildung und den Wünschen nach „lebenslangem Lernen“ sehen wir noch Verbesserungsbedarf. So benötigen zum Beispiel ältere Menschen mehr Unterstützung im Umgang mit modernen Kommunikationsmitteln und sozialen Medien. Außerschulische Bildungsangebote für junge Erwachsene sollten weiterentwickelt und niederschwellig angeboten werden. Die Volkshochschule könnte beispielsweise ein Programm zur „angewandten Lebenshilfe“ entwickeln. Grundwissen in den Bereichen Finanz- und Versicherungswirtschaft, Rentenversicherung, Gesundheit, Ernährung, Sport und Bewegung ist scheinbar in vielen Bevölkerungsgruppen nicht mehr ausreichend vorhanden.
Damit neu geschaffene Kinderbetreuungsplätze auch belegt werden können, braucht es einen konsequenteren Ausbau der Ausbildungsangebote für Erzieherinnen und Erzieher. Eine vereinfachte Ausbildung und die Schaffung von Helferberufen könnte den Personalnotstand in Kitas lindern und sollte mit ins Angebot aufgenommen werden. Die Idee, im Bedarfsfall auch freiwillige Helfer – zum Beispiel Eltern – einzusetzen, sollte außerdem geprüft werden. Bei privaten Eltern-Kind-Initiativen funktioniert beides schon seit Langem bestens.
Wünschenswert wäre es außerdem, wenn für den Erzieherberuf mehr männliche Interessenten gefunden werden würden. Die Bezahlung muss so gestaltet werden, dass die vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben angemessen honoriert werden. Entsprechende berufliche Chancen zur Weiterentwicklung müssen in den städtischen Einrichtungen gegeben sein. Uns ist es wichtig, dass auch im Bereich der Kinderbetreuung Karrieremöglichkeiten eröffnet werden, damit dieses Berufsfeld attraktiver wird.
Die Schulsozialarbeit in unseren Schulen braucht besondere Aufmerksamkeit. Die Finanzierung von Schulsozialarbeitern und die Ausbildung und Förderung von Mediatoren und Methoden gegen Mobbing hat unsere volle Unterstützung. Beim Bau und der Sanierung von Schulen ist darauf zu achten, dass für die Schulsozialarbeit und weitere pädagogische Angebote – zum Beispiel Logopädie – ausreichend Raum zur Verfügung steht.